Von Beginn wurde auf die Risiken hingewiesen

 

Schon bei der Übergabe und Inbetriebnahme des alten Usinger Krankenhauses als Unterkunft im Jahr 2014 war klar, dass dieses nur als Übergangslösung zu Verfügung steht, ursprünglich sogar nur für 2 Jahre. Es wurde aber weder 2014 ein tragfähiges Konzept entwickelt, noch hat es vorausschauende Planung gegeben. Stattdessen wird nun auf dem schon ohnehin knappen Wohnungsmarkt für günstigen und sozialen Wohnraumextremen Druck ausgeübt. Die Stadt Usingen ist gezwungen für zusätzlich etwa 65 Personen kurzfristig eine entsprechende Anzahl an Wohnungen bereitzustellen.

 

Aus der Grünen Fraktion sind bereits kurz nach Inkrafttreten der Übergangslösung Nachfragen in den diversen Gremien gestellt worden. Die Antworten, wie denn eine dauerhafte Lösung aussehen könnte, waren ein Spiel auf Zeit. Von Diskussionen mit dem Kreis über Zuständigkeiten war die Rede, obwohl die Zuständigkeiten schon lange klar geregelt sind. Das im betroffenen Immobiliensegment Wohnungen fehlen, nicht nur in Usingen und nicht erst seitdem Geflüchtete auf Wohnungssuche gehen, ist bekannt und auch dieses wollte man nicht gemeinsam angehen.  Wir müssen festhalten, dass in den letzten 4 Jahren nichts passiert ist und das keine Maßnahmen getroffen wurden. Steffen Wernard (CDU), der gewählte Bürgermeister und die, CDU haben die Thematiken klein geredet und nicht gehandelt.

 

Bei frühzeitigem Handeln seitens des Bürgermeisters und seiner Partei hätte es noch Möglichkeiten und Spielraum gegeben. Aber wir müssen anerkennen, dass die CDU in den letzten Jahren das Thema sozialen Wohnungsbau sowie den Wohnungsmarkt nicht ausreichend im Blick hatte sieht man daran, dass aktuell nur wenige Wohnobjekte zum Kauf oder zur Miete in Usingen angeboten werden und das der Neubau in der Nähe des Bahnhofs, Gefühlt, schon voll belegt war als das Gebäude noch nichtmal im Rohbau stand.  Es wurden Chancen versäumt auch alternative Wohnprojekte anzugehen oder auch nur zu diskutieren. Jetzt, knapp vier Wochen vor Toresschluss, sind natürlich nicht mehr viel Optionen übrig. PMWir sind also wieder bei der Frage:

Wie konnte es zur jetzigen Situation kommen? Fehlender Wille in der CDU sich für Einkommensschwache zu engagieren? Ist es “nur“ fehlende Weitsicht?

 

Egal wie die Frage beantwortet wird, es ist ein Armutszeugnis für die CDU in Usingen. Wir hoffen, dass die Situation für die Betroffene sich schnell klärt, aber wir möchten auch zum Dialog aufrufen. Die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit die auf einigen “sozialen Medien“ zu lesen war, trägt nicht zur Lösung der Wohnungsnot bei. Dieses Problem zeichnet sich schon seit mindestens 10 Jahren ab und es ist absurd nun Geflüchtete zum Problem zu erklären. Das Problem ist ein verfehlte Wohnungsbaupolitik, die seit Jahren in den meisten Gemeinden im Hochtaunus stattfindet.   

Der Vorstand der Grünen Jugend Hochtaunus